Jubiläumssitzung des Wormser Carneval Clubs

Der WCC feiert und hat zur Sitzung ins Wormser geladen / Bunter Mix aus Tänzen, Gesang und Büttenreden / OB Kessel schleicht sich auf die Bühne
Von Aaron Neumann

WORMS (ann). Vierfarbbunt – rot, weiß, blau und gelb – sind nicht nur die traditionellen Fastnachtsfarben, sondern auch die Farben, in denen der Elferrat des Wormser Carneval Club (WCC) auf die Bühne kam. Zur Jubiläumssitzung hatte der WCC am Samstagabend in den Mozartsaal des Wormser geladen, um sein 50- jähriges Bestehen gebührend zu feiern. Pünktlich um 19.33 Uhr ertönte der Narrhallamarsch. Die Besucher im gut gefüllten Saal saßen mittlerweile auf ihren Plätzen und so wurde die knapp fünfstündige Sitzung durch Sitzungspräsident Benjamin Müller, begleitet vom Kinderelferrat, eröffnet.

Tanz

Bunte Kostüme, abwechslungsreiche Mottos, viel Energie: Das brachten die Tanzgruppen des WCC auf die Bühne. Den Anfang machten die kleinsten, die „Guutsjer“. Sie traten zum ersten Mal während der WCC-Sitzung auf. Von Aufregung aber keine Spur. Ihr Tanz, angelehnt an die Welt von „Super Mario“, begeisterte das Publikum. Als „New York Gangster“ hatten sich die Mädels der WCC-Smileys verkleidet. Stilgetreu mit Hosenträgern und in schwarz-weißen Farben. Schwung in die Bude brachten dann die WCC-Konfettis. In pinken Jogginganzügen legten sie zu flotten Hip-Hop-Beats so richtig los. Besonders beeindruckend dabei: Trotz des schnellen Tanzes schafften sie es, synchron zu bleiben. Obwohl schon Ende Januar ist, wurde es dann noch einmal weihnachtlich auf der Bühne im Mozartsaal. Die Männer-WG, unter der Leitung von Kai Spang, trat in Weihnachtspullovern auf. Zum Abschluss krönte des WCC-Ballett die Vorstellungen der Tanzgruppen. Im Stile vom „Día de los Muertos“, dem mexikanischen Tag der Toten, ließen sie die Halle beben.

Politik

Wie es sich für eine Fastnachtssitzung gehört, wurde auch die Stadtpolitik satirisch durch den Kakao gezogen. Allen voran Christoph Sippel als „Wormser Penner“ zog so die Lacher des Publikums auf seine Seite. „Wow, die Stadt is’ dreckisch. Wow, wir haben sprechende Mülleimer. Wow, der Döner kostet nur 50 Cent“, zählte Sippel auf. Angelehnt war dies selbstverständlich an die Stadtverbesserungsinitiative „Worms wird wow“.

Kokolores

Sich alleine auf die Bühne zu stellen und eine Büttenrede zu halten, das erfordert einiges an Mut. Davon scheint Isabelle Lenz einigen zu haben. Als Schülerin erzählte sie den Zuschauern von ihrem Schulalltag, dem Streit ums Zimmeraufräumen und sang ein Lied dazu. Und das mit gerade einmal 12 Jahren. Dafür gab es von Sitzungspräsident Benjamin Müller den WCC-Hausorden überreicht. Ganz zur Überraschung von Lenz. Sein Debüt auf der WCC-Bühne gab Max Weber als Dorfkind. Der Student zählt ebenfalls noch zum Fastnachtsnachwuchs. Wie es so ist als Stundent in Mainz, woran er merkt, dass seine Eltern langsam alt werden und wieso seine Großeltern es schon so lange miteinander aushalten, erzählte Weber aber bereits wie ein alter Hase. Auch der Auftritt von WCC-Prinzessin Aileen Beth trieb die Stimmung in die Höhe. Besonders ihre Empfehlung für eine heiße Nacht hatte es in sich: „Wenn ich eine heiße Nacht will, dann buche ich in Zukunft ein Zimmer im Domhotel.“ Birgit Kranz war ebenfalls wieder mit einem Vortrag vertreten. Traditionell im Dirndl gekleidet wurde sie auf dem Wormser Oktoberfest vergessen.

Schauspiel und Gesang

Schauspielerische Einlagen mit Gesangspassagen zu untermalen: Das ist wohl die Königsdisziplin der Fastnachtsvorträge. Gemeistert haben das die Kräppelinos mit ihrer „WCC Late Night-Show“. Bunte Kostüme aus verschiedenen Genres kombinierten Catrin Berkes, Alexandra Brand, Daniela Lenz, Christina Müller und Tanja Sittel mit musikalischen Passagen. Ein Highlight des Abends waren im Anschluss sicherlich die „Wormser Schnooke“ mit ihrem Auftritt vom Wormser Oktoberfest. Besonders Werner Mildeberger als OB Adolf Kessel sorgte für zahlreiche Lacher, indem er immer wieder zum falschen Grußwort ansetzte und die Bestandteile seiner Rede völlig durcheinander brachte. Kessel selbst saß in einer der vorderen Reihen als Zuschauer und nahm es mit Humor. Doch nicht nur schauspielern, auch singen konnten die „Schnooke“. So stimmten sie etwa zur Melodie von „Country Roads“ „Worms wird wow“ an. Das alles machen sie seit 33 Jahren unter der Leitung des WCC-Vorsitzenden Torsten Brand.

Fazit

Durch einen bunten Mix aus Tänzen, Büttenreden und Gesangs- oder Schauspieleinlagen war für jeden Besucher etwas dabei. Das Engagement der WCC-Verantwortlichen war dabei nicht zu übersehen. Wohl wegen der Größe des Mozartsaals war es aber das eine oder andere Mal etwas unruhig im Publikum. Auch einige Lacher mehr hätten die Vortragenden verdient gehabt.