Mit Witz und Kokolores

Wormser Carneval Club lädt zum 4x11-jährigen Jubiläum ins „Wormser“

Von Bea Witt

WORMS – Ebenso närrisch wie das Jubiläumsjahr „4 x 11 Jahre WCC“ war das Programm der Damensitzung des Wormser Carneval Club (WCC), bei der sich die zahlreichen Narren in ihren fantasievollen Kostümen auch auf die im Anschluss folgende After-Show Party freuten.

Wie immer ging es „Wormserisch“ zu bei der Premierensitzung im Mozartsaal des Wormser, in dem das eindrucksvolle Bühnenbild und die Lichteffekte während der Show begeisterten. Bei allem Witz und Kokolores waren die Darbietungen der Akteure niveauvoll und gingen nie unter die Gürtellinie.

Über die neue Datenschutzverordnung, die vor allem Vereinen das Leben schwer macht, und dem gleichzeitigen Datenklau im Internet regte sich der Wormser Penner „Karl“ alias Christoph Sippel auf. Bei der Oberbürgermeisterwahl habe ihn vor allem verblüfft, dass ein „Peter Lustig“ so viele Stimmen bekam. „Einige denken wohl, das Amt des OB sei ein Ferienjob“, meint er. Von der Parkbank aus amüsierte er sich über die Idee einer Rodelbahn in der Stephansgasse und wetterte über die vielen Baustellen, die nur im Suff auszuhalten seien.

„Früher gab’s hier Curryworscht, heut gibt’s do was fer de Dorscht“, verkündete Sitzungspräsident Benjamin Müller als Geschäftsführer der Vinothek im Verkehrshäuschen. Urkomisch waren die Erlebnisse mit seinen Kunden, den Touris aus Bayern, der Schweiz und den Ossis, den Riedochse und Pedderschmern, deren jeweilige Dialekte er gekonnt imitierte. Seine treusten Kunden kämen allerdings aus dem Ordnungsamt nach dem Motto „Erst e Knöllsche dann e Schörlsche“.

Mit spitzer Zunge und pfiffigen Wortspielereien nahm Hexenmeister Ilias Romeos das Wormser Stadtgeschehen aufs Korn. Die Eröffnung des Parkhauses am Dom liege zwischen Stuttgart 21 und Flughafen Berlin, und zur Rodelbahn meint er: „Die Kuh is vom Eis und jetzt fährt se Schlitten“. Den großen Kissel habe man im Kessel verkocht und für den neuen OB stehe als „Rathaus Zwei“ das Kesselhaus des EWR parat. Seine Zauberkugel sage auch, dass Michael Kissel entweder der Prinz Philipp der Anhäuser Mühle in Monsheim werde oder aber, falls Worms „eingekreist“ wird in den Landkreis, er als Landrat zurückkehre.

Amüsant waren Aileen Beth mit ihren Erlebnissen als Garderobenfrau und der WCC-Pianist Jean Luc Busch, der auch ein selbstkomponiertes Geburtstagslied für den Verein vortrug. Absolute Begeisterung fanden Tänze und Gesang sowie die WCC-Sitzungsband, die während des Samstagabends mit Schunkelliedern für lustige Stimmung sorgte.

Gesang und Tanz

Mit temperamentvollem Tanz und Gesang stimmten Celina und Daniela Lenz auf die fünfte Jahreszeit ein und Mirjam Dämgen rockte ihre „Stadt mit W“. Großen Applaus erhielten auch die jüngsten des WCC, das Kinderballett Smileys (Leitung Anna Goedeke), die in ihren schillernden Kostümen zur Musik der 70er Jahre tanzten. Schrill und bunt war die Gesangsgruppe „WCC-Kräppelinos“. Mit ihren Liedern animierten sie das Publikum zum Mitsingen und auch die Zugabe, das „Wormatia-Lied“ fand große Begeisterung. Eine beeindruckende Tanzshow lieferte das Ballett „Die Konfettis“ (Trainerin Angelina Berres) zu Songs der legendären Rockgruppe „Queen“, die das Publikum von den Stühlen rissen. „Aus dem Weltall“ kamen die Damen des WCC-Balletts (Leitung Anna Goedeke). Sie zeigten als Astronauten und Außerirdische eine großartige Bühnenshow mit herausragender akrobatischer Choreografie. Sehr gelungen war das Outfit der „Außerirdischen“: hautenge, silberne Anzüge, dazu Haare und Gesicht in tiefem Blau.

Als besonderer Akt zum Jubiläum kamen „Die Wormser Schnooke“ unter der Leitung von Vereinsvorsitzendem Torsten Brand als die in die Jahre gekommenen „Original Wormser Ledertänzer“ und sorgten mit Witz und Gesang für Brüller. Zum Schreien komisch war auch das WCC-Männerballett „The Parkboyz“ mit Tamara, der tanzenden Fleischworscht, und einer Horde Männer, die tänzerisch von ihrem Urlaub auf Malle erzählten. Beachtlich war die von Leiter Kai Spang erarbeitete Choreografie.

Mit der Wormser Nationalhymne „Wormser Buwe, Wormser Mädcher“, bei der stehend geschunkelt und mitgesungen wurde, leiteten „Die Wormser Schnooke“ zum großen Finale des gelungenen Abends über.