Premierensitzung des Wormser Carneval Clubs sorgt für Begeisterung

Von Pauline Deichelmann

WORMS - „Wegen Narretei vorübergehend geöffnet“: Unter diesem Motto veranstaltete der Wormser Carneval Club (WCC) seine Damensitzung im Mozartsaal, die laut, wild und vor allem sehr wormserisch über die Bühne ging. Die lokalen Politiker sind es gewohnt, jedes Jahr aufs Neue beim WCC durch den Kakao gezogen zu werden. Aber auch die eine oder andere Veranstaltung des vergangenen Jahres wurde nicht außer Acht gelassen. 

Stadtmarketing bekommt sein Fett weg

Sitzungspräsident Benjamin Müller brillierte gleich durch einen kurzweiligen Vortrag zum Thema Sicherheit und die frühzeitige Schließung des Wonnegauer Weinkellers auf dem Backfischfest – es war ohnehin das Thema des Abends. Sein Beitrag wurde unter anderem mit dem passenden Lied „Ihr kummt net ins Woizelt“ musikalisch untermalt. Es folgte der erste Tanz des Abends von der Kindertanzgruppe der Smileys (Leitung: Anna Goedeke, Christina Fricker). Die Gruppe gab verschiedene Tänze unter dem Thema „Alice im Wunderland“ zum Besten. Die Gesangsgruppe „WCC-Kräppelinos“ versammelte sich zum Marktfrühstück samstags Morgens am Rhein und gab ihre Freude über den guten Rheinhessischen Wein zum Ausdruck. Ihre Lieder luden das gesamte Publikum zum Mitschunkeln ein. 

Weitere Glanzpunkte stellten gesanglich und textlich „Die Wormser Schnooke“ mit ihrer Darbietung zum bevorstehenden Rheinland-Pfalz-Tag dar. Als Moderatorenteam des bevorstehenden Umzugs stellten Torsten Brand und die parodierte Margit Knab vom Offenen Kanal im Vorfeld schon mal einige Wägen vor. Aber auch das Stadtmarketing bekam auf Grund des neuen Namens des Weihnachtsmarkts sein Fett weg. Die Leitung der „Schnooke“ hatte wie in den vergangenen Jahren Torsten Brand. 

Der Wormser Penner alias Christoph Sippel machte seinem Unmut über die Bundestagswahl und die erfolglosen Koalitionsverhandlungen Luft und amüsierte sich sehr über „die angestürzte SPD“. Das Ballett „Die Konfettis“ lieferte eine beeindruckende Tanzshow zum Thema „Blues Brothers“ auf Lieder von Elvis Presley. Das Highlight des ersten Akts war der politische Gesangsvortrag des jungen Wormsers Jean-Luc Busch. Mit seinen selbst geschriebenen Texten und Melodien begeisterte er das Publikum. Unter dem Titel „Früher war alles besser“ ging es um den VW-Abgasskandal aus dem vergangenen Jahr, Donald Trump und die USA sowie die Türkeipolitik. Als das Publikum nach einer Zugabe verlangte, schüttelte er ohne Probleme eine improvisierte Nummer zur Bundeswehr aus dem Ärmel.

Nach drei mal elf Minuten Pause leitete die WCC-Sitzungsband mit einer Schunkelrunde den zweiten Teil des Abends ein. Als Bauarbeiter verkleidet folgten die Damen des WCC-Balletts (Leitung: Anna Goedeke, Miriam Faber), die eine Mischung aus Rock’n’ Roll und Hip-Hop-Tänzen präsentierten. Als „Mutti Merkel vom Rhein“ beschrieb der als Hagen verkleidete Ilias Romeos Oberbürgermeister Michael Kissel (SPD). 

Auch der Bundestagsabgeordnete Marcus Held (SPD) wurde wegen seines Marklereinsatzes gebührend bedacht und auch Romeos nahm sich des viel zu früh geschlossenen Weinzeltes sowie der Nibelungenweihnacht an. 

Das WCC-Männerballett „The Parkboyz“ ist eine feste Größe in der WCC-Damensitzung. Als griechische Opas im Altenheim tranken sie lieber Uso, als ins Bett zu gehen. Doch der Alkohol brachte ungeahnte Wirkung und plötzlich fingen die Tänzer an, sich zur Freude des Publikums auszuziehen und zu tanzen. Leiter Kai Spang erarbeitete eine tolle Choreografie mit seinen Männern, die vor allem die Frauen im Saal regelrecht zum Schreien brachte. Dieser Beitrag erntete den mit Abstand größten Applaus des Abends. 

Er darf natürlich nicht fehlen: Bauer Heiko Meier erzählte unter dem Motto „Geschichten aus dem Alltag“ von seinem letzten Flug und dem damit verbundenen Mallorca-Urlaub. „Die Wormser Schnooke“ beendeten den begeisternden Abend mit dem Lied „Heute feiern wir Narren“, worauf alle Darsteller des Abends zum großen Finale nochmal auf die Bühne kamen.